Das Standesamt

Zum 1. Juli 1998 wurden im Eheschließungsrecht einige Neuregelungen wirksam. Danach können Sie sich frühestens sechs Monate vor der Trauung auf dem Standesamt Ihres Wohnortes zur Eheschließung anmelden. Der endgültige Termin der Eheschließung wird erst vergeben, wenn alle notwendigen Unterlagen vorliegen. Ansonsten gibt es keine Frist, seit der Aushang eines Aufgebots abgeschafft wurde. Wenn Sie alle Papiere beisammen haben, könnten Sie sich theoretisch gleich nach der Anmeldung das Ja-Wort geben.

Welche Papiere braucht das Standesamt?

Sind beide Partner volljährig, deutsche Staatsbürger und noch nicht verheiratet, haben keine Kinder und sind beide im selben Ort gemeldet, benötigen Sie nur:

• einen gültigen Personalausweis oder Reisepass
• eine beglaubigte Kopie aus dem Familienbuch der Eltern, die nicht älter als sechs Monate sein darf (diese ist erhältlich beim Standesamt am Wohnort der Eltern bzw. beim Standesamts Ihres Geburtsortes) ODER
• eine neue Abstammungsurkunde von Ihrem Geburtsstandesamt, wenn Ihre Eltern vor dem 1. Januar 1958 in der Bundesrepublik oder vor dem 3. Oktober 1990 in der ehemaligen DDR geheiratet haben.
• eine Aufenthaltsbescheinigung vom Einwohnermeldeamt Ihres Wohnortes, die nicht älter als 14 Tage sein darf
• Ihre Promotions- bzw. Diplomurkunde im Original, wenn Sie möchten, dass Ihr akademischer Grad ins Heiratsregister eingetragen wird

Sonderfälle...

• Wenn Sie ein gemeinsames Kind haben, brauchen Sie neben der Geburtsurkunde Ihres Kindes eine neue Abstammungsurkunde, in der Sie beide als Eltern eingetragen sind (erhältlich beim Geburtsstandesamt Ihres Kindes).
• Bringen Sie minderjährige Kinder aus einer Vorehe mit, brauchen Sie zudem ein rechtskräftiges Scheidungsurteil mit Sorgerechtsbeschluss.
• Wenn Sie geschieden oder verwitwet sind, brauchen Sie eine Abschrift aus dem Familienbuch Ihrer Ehe mit einem Auflösungsvermerk. Ist die Scheidung der Ehe noch nicht im Familienbuch eingetragen, benötigen Sie eine Scheidungsurkunde mit Rechtskraftvermerk. Es müssen nicht nur die vorangegangene sondern alle früheren Ehen mit entsprechenden Dokumenten nachgewiesen werden.
• Sind Sie nicht von Geburt an deutscher Staatsbürger, brauchen Sie eine Einbürgerungsurkunde im Original
• Sind Sie oder beide Partner ausländische Staatsbürger, brauchen Sie in der Regel ein Ehefähigkeitszeugnis, damit die Ehe auch nach dem Recht des Heimatlandes gültig ist. Die genauen Regelungen sind von Land zu Land verschieden. Sie sollten sich also auf jeden Fall frühzeitig auf dem Standesamt erkundigen, welche Dokumente genau benötigt werden.

Was sonst noch wichtig ist...

• Bei einer standesamtlichen Trauung sind Trauzeugen nicht mehr zwingend vorgeschrieben. Falls Sie sich aber für die Anwesenheit von Trauzeugen entscheiden, dürfen es höchstens zwei sein. Diese müssen mind. 18 Jahre alt sein und ihre Personalangaben vorlegen.
• Die Kosten für die Eheschließung lassen sich nicht pauschal beziffern. Nach bundeseinheitlich geltender Rechtsverordnung sind die Standesämter verpflichtet, für eine Trauung außerhalb der Öffnungszeiten eine Zusatzgebühr in Höhe von 55 Euro zu erheben
• Möchten Sie in einem anderen Standesamt als dem Ihres Wohnortes heiraten, ist dies zwar möglich, die Anmeldung findet aber dennoch am Standesamt Ihres Wohnorts statt. Die Gebühr für die Prüfung der Ehefähigkeit wird dann nochmals fällig
• Auch eine Hochzeit im Ausland ist möglich und wird von vielen Reiseveranstaltern bei Honeymoon-Zielen gleich „im Paket“ angeboten. Fragen Sie einfach in Ihrem Reisebüro nach.